Rückblick: 2. Forum „Das gute Geld – Investieren mit MehrWert“
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Das war Österreichs zweites Forum zu nachhaltigen Veranlagungen und grünen Banken: Das ‚gute‘ Geld – Investieren mit MehrWert
Nachhaltige Geldanlagen und alternative Investments werden immer beliebter. Doch wie funktioniert der nachhaltige Finanzmarkt überhaupt, welche Möglichkeiten der alternativen Veranlagung gibt es, welche finanziellen Auswirkungen hat der manifestierte Klimawandel bereits und was sind eigentlich Kryptowährungen?
Beim 2. Forum „Das gute Geld – Investieren mit MehrWert“ standen die Antworten auf diese Fragen im Mittelpunkt. Neun Expertinnen und Experten informierten die zahlreichen Besucher über die Zukunft von Bitcoin und Blockchain, Crowdfunding, Österreichs grüne Bankenlandschaft und ethische Aktien sowie Fonds.
Alternative Anlageformen gefragter denn je
Auch Branchen außerhalb der digitalen Finanzwelt arbeiten bereits mit dieser Technologie einer dezentralen Datenbank. Kryptowährungen haben ein großes Potenzial und werden in der Zukunft eine Basis für die neue Kryptoökonomie sein“, sagte Evgeniia Filippova vom Institut für Kryptoökonomie der Wirtschaftsuniversität Wien.
Neben den gehypten Kryptowährungen als alternative Anlageformen haben in den vergangenen Jahren vor allem nachhaltige Geldanlagen regen Zulauf verzeichnet. „Die steigende Nachfrage zeigt klar, dass ethische und ökologische Anlagekriterien für Anlegerinnen und Anleger gerade in Niedrigzinszeiten immer wichtiger werden. Das reine Geld anlegen wird damit zu einem Investieren mit Mehrwert, einem Investieren in eine bessere Zukunft für unsere Umwelt“, erklärte Dr. Hubert Pupeter, Geschäftsleiter des Umweltcenters der Raiffeisenbank Gunskirchen, in seinem Vortrag zum Thema „Green Banking“.
Doch egal, ob man sein Geld in einer Kryptowährung anlegt, über die Crowd innovative Projekte finanziert, Mikrokredite ermöglicht, oder in nachhaltige und ethische Aktien und Fonds investiert, eines haben alle Anlageformen gemeinsam: Je mehr man darüber weiß und je umfangreicher man sich informiert, desto besser. „Denn Geld hat große Gestaltungsmacht und jeder Einzelne kann darüber entscheiden“, hob Pupeter hervor.
Das 2. Forum „Das gute Geld“
Vorgestellt wurden im Rahmen der Veranstaltung auch nachhaltige Alternativen zum klassischen Sparbuch, wie genossenschaftliches Engagement. „Crowdfunding verbindet Menschen, die Geld verleihen und Unternehmen, die Geld brauchen, miteinander. Die Akzeptanz für diese Investitionsform nimmt stark zu“, berichteten Mag. Katharina Ehrenfellner, Geschäftsführerin von Conda Österreich, und Dr. Karl Staudinger, Verbandsjurist beim Genossenschaftsverband Rückenwind, in ihrem Vortrag „Alternative Investments – Nachhaltige Alternativen zum klassischen Sparbuch“.
Aber auch ethische Veranlagungen liegen im Trend. „Wir übernehmen mit den Umwelt-Aktienfonds Verantwortung für nachkommende Generationen aber zugleich auch für unsere Umwelt. Denn erneuerbare Energien, Energieeffizienz, reines Wasser und nachhaltiger Transport gehen uns alle an“, sagte Dr. Florian Hauer, Fondsmanager des KEPLER Ethik Aktienfonds und Politik- und Strategieberater Mag. Georg Günsberg ergänzte im Workshop „Ethisch veranlagen mit Wertpapieren lohnt sich – Chancen mit Aktienfonds“: „Sustainable Finance, also ein nachhaltiges Finanzwesen, ermöglicht eine Forcierung der Finanzierungen von Klimaschutz und anderen umweltrelevanten Aktivitäten. So sollen sukzessive Investitionslücken auch mit privatem Kapital geschlossen werden.“ Gemeinsam mit Dr. Hubert Pupeter referierte Mag. Christian Loy, Autor des „Österreichischen Spargutbuchs“ des VKI über die grüne Bankenlandschaft in Österreich. „Der Trend liegt klar im nachhaltigen Investment.
Die Zukunft gemeinsam verändern
Als Keynote Speaker konnte Univ.-Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb von der Universität für Bodenkultur in Wien gewonnen werden. Die renommierte Klimaforscherin informierte in ihrem Vortrag über die finanziellen Auswirkungen des Klimawandels. „Unser Verständnis von Wirtschaft ist ein sehr kurzfristiges. Um schnell Gewinne zu erziele, setzen wir unsere Ressourcen auf’s Spiel, man könnte es so sagen: Wir leben nicht nur von den Zinsen, sondern bereits vom Kapital“, erklärte Kromp-Kolb mit einem Vergleich aus der Finanzwelt.
Der manifestierte Klimawandel zeige sich deutlich in den dokumentierten Schadensfällen. „Bereits heute belaufen sich die in Österreich beobachtbaren Schäden des Klimawandels auf rund eine Mrd. Euro.
Bis 2050 werden sich die Kosten für die durch den Klimawandel verursachten Schäden in Österreich auf 4,2 bis 5,2 Mrd. Euro[1] steigern“, erklärte Kromp-Kolb.
Um auch unseren Enkelkindern eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen, ist es laut Kromp-Kolb notwendig, dass alle zusammen arbeiten, „aber auch jeder bei sich selbst beginnt und Gewohnheiten ändert.“ Regional, biologisch, saisonal einzukaufen, weniger Fleisch zu konsumieren, mehr zu Fuß zu gehen und mit dem Rad zu fahren: „Das ist nicht nur ein Gewinn für einen selbst – man isst ja besser, lebt gesünder und schläft besser. Es ist auch ein Gewinn für die Gemeinde, weil wir von den Bauern nebenan kaufen und nicht von irgendwem am anderen Ende der Welt“, brachte es Kromp-Kolb abschließend auf den Punkt.
[1] COIN-Studie 2015 zu den Auswirkungen des Klimawandels in Österreich